Was uns bewegt
Sowohl um uns herum, als auch in uns selber erleben wir das Leben immer deutlicher als ein unendlich komplexes und nicht vorhersehbares Geheimnis. Manchmal ist das Leben für uns wunderbar, häufig jedoch unangenehm bis unerträglich. Die Mehrheit der bisherigen Versuche auf Dauer das Leben für uns alle so angenehm wie möglich zu gestalten schlug fehl. Es wird uns mehr und mehr bewusst, dass viele angenehme Lebensweisen, auf die wir noch bis vor kurzem so stolz waren, zu einem hohen Preis hervorgebracht und aufrechterhalten werden. Dieser Preis beinhaltet Gefahren, die zum Teil um ein Vielfaches bedrohlicher sind, als der unangenehme Zustand, den wir ursprünglich durch sie verbessern wollten.
Tatsache ist, dass der lange Zeit als realistisch vorgestellte Traum vom dauerhaften persönlichen wie auch kollektiven Glück, erreicht durch ständiges Optimieren von uns selbst und der Welt um uns herum, ausbleibt. Mehr noch: es wird uns bewusst, dass der von vielen von uns eingeschlagene Weg der Selbst- und Weltoptimierung eine ganze Reihe autoaggressiver Elemente enthält und kollektiv gesehen zu einer Bedrohung ungeahnten Ausmaßes für uns alle werden kann. „Weiter so wie bisher“, nur noch mit verbesserten Mitteln, scheint persönlich unklug zu sein und für uns als Gesellschaft gefährlich. Als Folge davon fühlen wir uns nicht nur in bisherigen Gewohnheiten bedroht, sondern grundsätzlich Infrage gestellt. Persönliche Krisen und Ratlosigkeit, Ängste und Sinnlosigkeit sind die Folgen.